Der 550 km lange Obergermanisch-Raetische Limes mit seinen ca. 900 Wachttürmen und 120 Kastellen wurde am 15. Juli 2005 in Durban (Südafrika) in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes eingetragen und erhielt damit bescheinigt, dass er aufgrund seiner Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität von Weltbedeutung ist. Im Anschluss an den im Jahr 1987 als Welterbe eingetragenen Hadrian´s Wall und zusammen mit der 2008 erfolgten Erweiterung um den Antonine Wall bilden diese drei Grenzabschnitte des ehemaligen römischen Limes heute gemeinsam die serielle, transnationale Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“. In Vorbereitung ist außerdem nicht nur die Erweiterung entlang Europas großer Flüsse Rhein und Donau sondern zukünftig sollen idealerweise auch entlang der ca. 5.000 km langen Außengrenze des ehemaligen Imperium Romanum rund um das Mittelmeer die römischen Militär- und Sperranlangen die Auszeichnung Welterbe erhalten.

Dieses Projekt stellt ein völlig neues, beispielloses Unterfangen dar, an dem Archäologen und Denkmalschützer aus vielen Ländern und nationalen wie internationalen Gremien mitarbeiten.

Die Größe, die Vielseitigkeit und die Komplexität dieser Welterbestätte bedingen einen verstärkten Vermittlungsbedarf gegenüber den Besuchern und den Bewohnern vor Ort. Für den Bereich des Obergermanisch-Raetischen Limes wird diese anspruchsvolle Aufgabe bislang u. a. von spezialisierten Führerinnen und Führern – den sogenannten „Limes-Cicerones“ – wahrgenommen. Diese verstehen sich als Botschafter des Limes, des Welterbegedankens und ihrer Region.